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Grappa – Der italienische Bauernschnaps

Wie keine andere Spirituose hat der Grappa einen enormen Aufschwung in den letzten zwei Jahrzehnten genommen. Ursprünglich ein schlichter Bauernschnaps hat sich der Grappa inzwischen einen unbestrittenen Platz unter den Edelspirituosen erobert. Heute produzieren nahezu alle Weinbaugebiete Italiens ihn in einer großen Vielfalt.

Grappa

Grappa ©iStockphoto/5PH

Das Wort Grappa (auch „rapo“, grapo“ oder „graspa“) ist eine Ableitung der italienischen Bezeichnung für Weintraube und findet sich ab dem 14. Jahrhundert als Bezeichnung für den Schnaps. Im Deutschen sprach man früher von „einer Grappa“, so wie die Italiener es noch heute tun. Inzwischen bestellt man aber „einen Grappa“. Ob man die Mehrzahl wie die Italiener Grappe nennen soll, darüber kann man sich unterhalten.

Die Gründe für den überraschenden Erfolg des Getränks sind vor allem bei den italienischen Winzern zu suchen, die sich nach etlichen Weinskandalen zu einer deutlichen Qualitätssteigerung entschlossen. Der Anbau besserer Rebsorten und strengere Auflagen sorgten dafür, dass der Trester, aus dem der Schnaps gebrannt wird, erheblich wertvoller wurde. Aus Sicht der Winzer ist der aus Traubenschalen, Kernen und Stängeln bestehende Trester lediglich ein Rückstand der Weinkelterung. Dennoch haben Brennmeister bewiesen, dass sie daraus ein erstklassiges Produkt destillieren können. Strenge gesetzliche Vorschriften des italienischen Staates sichern die Herstellung und Qualität. Eine zusätzliche Qualitätssteigerung brachte die zunehmende Lagerung im Fass. Die Reifung in Fässern aus verschiedenen Holzarten macht ihn milder und zugleich intensiver im Aroma. Damit war der Weg zur Edelspirituose frei.

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