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Grappasorten

Die wachsende Beliebtheit des Grappa hat seine Vielfalt und die Grappasorten deutlich vergrößert. Grappas werden heute in nahezu allen italienischen Regionen produziert. Eine ebenso große Auswahl herrscht bei den Rebsorten. Dabei zeigt sich eine enge Verbindung von Grappa und Wein. Zwar gibt es beim Grappa keine offizielle Herkunftsbezeichnung wie beim Wein, wo das Siegel DOC (Denominazione di origine controllata) die Herkunft eines Weines aus einem Gebiet garantiert. Dennoch lässt sich ein Trend zur Herkunftsbezeichnung auch beim Grappa feststellen. Viele Grappaerzeuger geben auch die Rebsorten ihres Grappas an, wobei meistens eine einzige Rebsorte für eine Grappasorte verwendet wird.

Grappasorten ©iStockphoto/mbetz2

Grappasorten ©iStockphoto/mbetz2

Die Sortenreinheit der Grappasorten spiegelt für viele Grappaliebhaber eine besonderes hohe Qualität wider. Das Interessante an sortenreinen Grappas ist, ihre Verwandtschaft mit dem Wein aus der gleichen Traube zu vergleichen und festzustellen, inwieweit die typischen Aromen in beiden vorkommen. Sortenreine Grappas sind sicher etwas Besonderes, aber das heißt nicht, dass nur sie allein für Qualität bürgen. Auch Grappas, die aus verschiedenen Rebsorten hergestellt sind, können hervorragend munden. Hier verhält es sich wie bei den großen Weinen. Ein Barolo oder ein Brunello di Monalcino sind Weine, die aus verschiedenen Rebsorten gekeltert werden (Cuvée). Gerade die Mischung bringt diese Spitzenweine hervor und macht sie einzigartig. Grappas, die mindestens zu 85 Prozent aus einer Rebsorte bestehen, dürfen sich „Grappa Monovitigno“ nennen.

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der Grappasorten ist neben den Rebsorten die Lagerung. Laut Gesetz muss das Grappadestillat sechs Monate in Glasballons oder Edelstahltanks gelagert werden, bevor der Grappa verkauft werden darf. Manche Brenner erhöhen die Lagerzeit, wodurch die Aromen harmonischer werden und der Grappa einen weicheren Geschmack erhält. Eine besondere Art der Lagerung ist die die Aufbewahrung im Fass. Wenn der Grappa im Fass reift, entwickelt er zusätzliche Aromen, er wird sanfter und runder. Je länger die Reifung im Fass dauert, desto intensiver die Wirkung. Grappas, die mehrere Jahre im Fass gelegen haben, zeichnen sich durch einen ganz eigenen Charakter aus und entfernen sich deutlich von den bekannten Geschmacksrichtungen.

Die Geschmacksvielfalt beim Grappa ist enorm. Sie reicht von kräftigen, herben bis zu milden, aromareichen Abfüllungen. Die Rebsorten Barbera, Brachetto, Cabernet Sauvignon und Dolcetto ergeben im Allgemeinen Grappas mit kräftiger Struktur. Wesentlich weicher und leichter sind Grappas aus Rebsorten wie Chardonnay, Prosecco, Pinot Bianco und Pinot Grigio. Sehr intensive Fruchtnoten enthalten Grappas aus den Rebsorten Moscato, Refosco und Traminer Aromatico. Der Geschmack eines Grappas hängt außerdem von vielen weiteren Einflussfaktoren ab. So kann ein Grappadestillat aus einer kräftigen Traubensorte durch entsprechend lange Lagerung erheblich milder ausfallen und andere Aromen enthalten. Werden mehrere Rebsorten gemischt, dann treten die Besonderheiten einer Rebsorte ebenfalls zugunsten der anderen zurück und es entstehen neue Aromen.

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