Tiramisù – Zieh mich hoch, richte mich auf, mach mich stark
Es gibt vermutlich niemanden, dem Kochen und Essen eine Freude bereitet und der in diesem Fall Tiramisù nicht kennt. Übersetzt aus dem Italienischen heißt Tiramisù so viel wie “Zieh mich hoch” oder “Mach mich stark”. So klar wie die Übersetzung und auch die Zutaten sind, so unklar ist die Geschichte und die wirkliche Herkunft dieses unwiderstehlichen Desserts.
Tiramisù ©iStockphoto/Fascinadora
Gerne stellen wir Ihnen in diesem Beitrag die fünf glaubwürdigsten Geschichten zur Entstehung des Tiramisù vor. Die Wahrheit liegt am Ende höchstwahrscheinlich irgendwo in der Mitte.
Vielleicht gibt es auch einfach gar keine wahre Geschichte, sondern das Tiramisù wurde aus dem einen oder anderen ähnlichen Vorläufer hier und da abgewandelt. Man wird es nie wissen, dennoch sind die Geschichten unterhaltsam und zeugen von dem großen Stolz der Italiener auf Ihr wunderbares Essen.
Tiramisù Geschichte # 1
Angeblich hat eine Gast im Jahre 1939 eines Restaurants in Norditalien beim Genuss des auf der Karte stehenden Desserts “Coppa di casa” nach dessen Verzehr ausgerufen “C’ha tirato su“ (es hat uns hochgezogen). Daraufhin hat der Wirt das Gericht spontan in Tiramisù umbenannt. Leider erscheint das Dessert als Tiramisù erst 30 Jahre später auf der Speisekarte.
Tiramisù Geschichte # 2
Wie auch in anderen Landstrichen Italiens hat man auch in Venetien von jeher alten Menschen und auch Kindern zur Stärkung eine Crème aus Eigelb, Zucker und Keksen zubereitet. Ein Konditor in Treviso hat für einen älteren Mann noch Espresso zugegeben, um den aufwachenden Effekt zu verstärken. Er gab dem neuen Speise den Namen Tiramisù.
Tiramisù Geschichte # 3
Ein Abwandlung der vorstehenden Geschichte besagt, dass die Frauen der in den 1. Weltkrieg ziehenden Soldaten eine Kraftnahrung zubereiteten, das als Grundrezept des Tiramisù angesehen wird – auch wenn es damals sicher noch nicht so schmackhaft und raffiniert war.
Tiramisù Geschichte # 4
Ein Erklärungsversuch für den Namen Tiramisù liefert folgende Geschichte: Für einen Großherzog des Hauses Medici wurde ein Dessert namens Zuppa di Duca schon im 17. Jahrhundert kreiert. Das Dessert fand schnell in ganz Italien sehr viele Anhänger, da man ihm potenzsteigernde Eigenschaften nachsagte. Sie erinnern sich vielleicht noch, was Tiramisù auf Italienisch bedeutet … da lag der Name einfach sehr nah :)
Tiramisù Geschichte # 5
Auch eine einfache Ableitung bekannter, bestehender Desserts ist eine denkbare Erklärung. Es gibt einige Desserts, die in Ihrem Aufbau dem Tiramisù ähnlich sind wie z.B. die Charlotte Russe. Bei diesen Desserts handelt es sich ebenfalls um geschichtetes Löffelbiskuit mit unterschiedlichen Zutaten. Oder auch der Brauch, alten Kuchen in Kaffee zu tauchen könnte ein Urvater des Tiramisù sein. Zum Verfeinern etwas Mascarpone und ein Schnäpschen dazu … fertig.
Übrigens: Heutzutage gibt es unzählige Abwandlungen des Tiramisù. Neben dem “Originalrezept” (aber was ist bei den ganzen Geschichten eigentlich Original) findet man Tiramisù mit Früchten, Rezepte für Spekulatius Tiramsiù, Variationen mit Amaretto oder anderen Likören oder auch moderne Versionen mit Magerquark und/oder Sahne.
